Anlässlich unseres alljährlichen Aktionstages zum feministischen Streik (12. Juni) gibt es heuer eine Themenwoche mit Beiträgen aus Geschichte und Gegenwart. Der erste Beitrag widmet sich der Frage, warum unser Streiktag auf den 12. Juni fällt.








Feministischer und Frauen*Streik Graz
Anlässlich unseres alljährlichen Aktionstages zum feministischen Streik (12. Juni) gibt es heuer eine Themenwoche mit Beiträgen aus Geschichte und Gegenwart. Der erste Beitrag widmet sich der Frage, warum unser Streiktag auf den 12. Juni fällt.
Ren Aldridge | TEDxTUWien
[Für Deutsch bitte nach unten scrollen]
In Austria, an average of 2 women are murdered by a man every month, nearly always by an (ex) partner or member of their family. We are now halfway through the year and the figures confirm this. Between January and May 2023, a total of ten women have been murdered by their (ex-) partner, (ex-) husband, son, brother or acquaintance. There are currently no statistics regarding murders of other genders affected by patriarchal violence in Austria.
In December 2022, one of our comrades, @renaldridge, gave a TedX talk on the topic of femicide in Vienna. Make sure to watch it to learn more about the social causes for this kind of violence and what you can do to prevent or at least reduce patriarchal violence in your community.
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In Österreich werden pro Monat durchschnittlich 2 Frauen von einem Mann aus ihrem nahen Beziehungsumfeld getötet. Mittlerweile ist die Hälfte des Jahres um und die Statistik bestätigt. Zwischen Jänner und Mai 2023 waren es heuer insgesamt bereits 10 Frauen, die von ihrem (Ex-)Partner, (Ex-)Mann, Sohn oder Bruder aus dem Leben gerissen wurden.
Im Dezember 2022 hat eine unserer Genossinnen, Ren Aldridge, einen extrem wichtigen TedTalk zum Thema Femizide in Wien gehalten. Schaut unbedingt rein und erfahrt mehr über die sozialen Ursachen für diese Art von Gewalt und was ihr in eurem unmittelbaren Umfeld tun könnt, um patriarchale Gewalt zu verhindern oder zumindest einzudämmen.
Diskursveranstaltung
2. Juni 2023 | 18:00 Uhr | Forum Stadtpark
Diesen Freitag ist F*Streik Graz auf einer Diskursveranstaltung zum Thema “Patriarchat und Ohnmacht” vertreten. Das Forum Stadtpark hat es sich in seinem Jahresprogramm 2023 zur Aufgabe gemacht, die (scheinbare) Allmacht der Ohnmacht in einer Vielzahl öffentlicher Diskursveranstaltungen zu thematisieren.
Am 2. Juni wird es vor allem um den Zusammenhang zwischen Patriarchat und Ohnmacht gehen. Das Patriarchat und seine gewaltvollen Auswirkungen auf unser aller Leben sind allgegenwärtig. Die Ohnmacht, die damit einhergeht, ist es auch.
Wie können wir dem Gefühl von absoluter Machtlosigkeit und Handlungsunfähigkeit in unserem alltäglichen Leben, aber auch in unserer politischen Arbeit begegnen? Darüber werden wir gemeinsam mit der lateinamerikanischen Sozialwissenschaftlerin und Aktivistin Véronica Gago und der französischen Philosophin und Feministin Elsa Dorlin reflektieren.
Wir freuen uns auf euch!
Mehr Informationen findet ihr unter den folgenden Links und Accounts:
https://forumstadtpark.at/de/programm/ohnmacht-begegnen1
Instagram:
@forumstadtpark
@diskursdiskursdiskurs
Nach Silvia Federici und Bini Adamczak geht unser Lesekreis in die nächste Runde: Wir lesen “Unruhig bleiben. Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän” von Donna Haraway. Start ist am 4. Juni 17 Uhr im Augarten (wo genau wird noch bekanntgegeben). Das nächste Treffen machen wir dann gemeinsam aus. Ein Einstieg ist jederzeit möglich.
Unser Lesekreis steht allen Geschlechtern offen und möchte Menschen zusammenbringen, um aktuelle oder zu Klassikern gewordene feministische Texte zu diskutieren.
Unser zweiter Online-Vortrag im Rahmen des 0803-Programms setzt sich interaktiv mit dem Thema der Polyamorie auseinander.
Zeit: 14.3.2023, 18-20 Uhr
Ort: https://bbb.constantvzw.org/b/fst-zdz-epu-zhs
Beziehungsweisen haben sich in den letzten Jahrhunderten mit und in der Gesellschaft immer wieder gewandelt. Auch das Beziehungskonzept Polyamorie erwächst aus unserer Gesellschaft und lässt bei genauerem Hinsehen erahnen, wie Beziehungsweisen auch ein Spiegelbild der Gesellschaft sein können. Was lässt sich unter Polyamorie eigentlich fassen? Was macht Polyamorie aus? Wo liegt das emanzipatorische Potenzial dieses Beziehungskonzeptes und wo lassen sich vielleicht auch Widersprüche und Kritik ausmachen? In einem Vortrag mit kleinen interaktiven Einheiten werden (erste) Antworten auf diese Fragen gefunden. Im Anschluss wird der Raum für Austausch geöffnet.
Wir waren anlässlich des 8. März bei Radio Helsinki zu Gast und haben über die kapitalistische Vereinnahmung des wichtigsten feministischen Kampftages, die Instrumentalisierung von Femiziden für rassistische Hetze und white feminism gesprochen. Dazwischen gab es revolutionäre Musik:
1. Sampa the Great – Energy
2. Arya – Revolution
3. Petrol Girls – Fight for Our Lives
4. Vivir Quintana – Canción sin miedo
5. Petrol Girls – Baby I Had an Abortion
6. Dornika – All Eyes on the Revolution
7. Halsey – Nightmare
Hört gerne rein: https://helsinki.at/podcast/611905/
Seit über 100 Jahren wird der Feministische Kampftag am 8. März begangen. Noch immer gibt es unzählige Gründe und uneingelöste Forderungen, die uns heute auf die Straße zwingen. Nach wie vor müssen FINTAs um ihre Rechte, Freiheiten und ihre Sicherheit kämpfen.
Die multiplen Krisen der letzten Jahre haben die strukturelle Benachteiligung und Unterdrückung von Frauen, anderen marginalisierten Geschlechtern und mehrfach diskriminierten Menschen enorm verschärft.
Als F*Streik setzen wir uns insbesondere mit der massiven physischen und psychischen Gewalt auseinander, die aus dieser strukturellen Benachteiligung und Unterdrückung resultiert. Die Spitze dieser Gewalt nennt sich Femizid – d.h. die Tötung von Frauen und Mädchen sowie anderer weiblich gelesener Personen aufgrund ihres Geschlechts und aufgrund ihrer systematischen Unterdrückung, auf der unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem beruht.
Im Jahr 2022 gab es insgesamt 28 vollendete Femizide und 29 Versuche, Frauen zu töten. Auf diese unfassbaren Zahlen haben wir Anfangs des Jahres in einer Bannerdrop-Aktion aufmerksam gemacht.
Dabei haben wir all die Banner, die wir im vergangenen Jahr jeden letzten Donnerstag des Monats als Antwort auf die vielen Femizide durch die Straßen getragen haben, zu einer großen Leinwand vereint.
All diese Morde sind keine Einzelschicksale, sondern sind der schlimmste Ausdruck eines Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, das diese höchste Form der Gewalt nicht nur zulässt, sondern aktiv fördert, weil es alle Schritte toleriert, die zu Übergriffen an FINTAs führen.
Auch heute werden wir unsere Wut und Trauer wieder auf die Straße tragen.
Seid ab 17:00 Uhr am Südtirolerplatz mit dabei und lasst mit uns lautstark die ganze Welt wissen:
Nehmt ihr uns eine – Antworten wir Alle!
Heute, morgen und jeden Tag.
ALERTA FEMINISTA!
Schwarz*Lila Block bei der Demo am 08. März
Treffpunkt: 16:45 Uhr
Ort: Apotheke am Südtirolerplatz 7
Seit seiner Entstehung hat der 8. März konsequent an Radikalität verloren. Vorherrschend ist heute ein „Feminismus“, der sich auf individuelles Empowerment, Karriere- und Konkurrenzdenken, Konsum sowie Arbeitsglorifizierung fokussiert. Aspekte, die unserem kapitalistischen Gesellschaftssystem in die Hände spielen und einen schein-progressiven Anstrich verliehen bekommen. Der weit verbreitete Choice-Feminismus vermittelt zudem das Bild, dass alles, was FINTA* vermeintlich selbstbestimmt machen, ein emanzipatorischer Akt ist – selbst wenn sie damit patriachal-kapitalistische Strukturen aufrecht erhalten und z.B. in Führungspositionen andere FINTA* ausbeuten. #girlboss
Ausgeblendet wird dabei zB die rassistische Neuorganisierung von Care-Arbeit, prekäre Arbeitsverhältnisse, die Verlagerung von gesellschaftlichen Problemen ins Private, Besitzdenken und geschlechtsspezifische Gewalt bis hin zum Femizid oder Transizid.
Es braucht einen Feminismus, der diese problematischen Verhältnisse an der Wurzel packt. Bist auch du wütend, dass wir auch heute noch auf die Straße gehen müssen, um für gute Lebensbedingungen für ALLE einzustehen? Dann komm zum schwarz-lila Block! Gemeinsam gegen die neoliberale Vereinnahmung feministischer Themen und für einen radikalen, solidarischen und kollektiven Kampf gegen das Patriarchat! Gegen Kapitalismus, Rassismus, Nationalismus, Homo- und Queerfeindlichkeit und den Staat!
*Es wird vor Ort auch noch Pañuelos geben, solltet ihr noch keines besitzen. Für Awareness im Block ist ebenfalls gesorgt.
Wir sind heuer mit zwei Online-Veranstaltungen im 0803-Programm vertreten. Die erste davon befasst sich mit dem Thema “Geschlecht im iranischen Fundamentalismus”.
Datum: 09.03.2023
Uhrzeit: 18:00-20:00
Ort: Online, Zugang über BBB https://bbb.constantvzw.org/b/fst-ipi-g6z-f7t
Im Iran finden seit September vergangenen Jahres massive Proteste gegen das islamische Regime statt. Auslöser dieser Protestbewegung war dee tragische Tod der 22-jährigen iranisch-kurdischen Frau Mahsa Jina Amini. Sie wurde mutmaßlich durch die iranische Sittenpolizei wegen eines Verstoßes gegen die geltende Zwangsverschleierung ermordet.
Die aktuellen von vor allem Frauen getragenen Massendemonstrationen im Iran weisen mindestens eine historische Kontinuität zur Islamischen Revolution 1978/79 auf. Eben diesem historischen Datum geht Zainab Amiri in ihrem Vortrag nach und zeigt, dass die Geschlechterverhältnisse im Iran zentral für die islamistische Herrschaftsideologie sind.
Nächste Femizid-Demo: Donnerstag, 26.1.2023,
17:30 Uhr Griesplatz
In Österreich werden durchschnittlich zwei Frauen* pro Monat von einem Mann aus ihrem unmittelbaren sozialen Umfeld ermordet, weil sie Frauen* sind. Im Jahr 2022 gab es insgesamt 28 vollendete Femizide und 29 Versuche, Frauen* und andere marginalisierte Geschlechter zu töten.
Auch heuer zählen wir bereits zwei Femizide: In Niederösterreich wurden Anfang des Jahres zwei Schwestern von ihrem eigenen Bruder brutal attackiert. Eine der beiden überlebte den Angriff nicht. Die andere wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Der Mann beging nach der Tat Suizid.
Gestern wurde eine 34-jährige Frau in Mürzzuschlag (Steiermark) mit letztendlich tödlichen Verletzungen im Keller eines Wohnhauses entdeckt. Dringend tatverdächtig sind zwei Männer, darunter der Lebenspartner der Frau.
All diese Morde sind keine Einzelschicksale, sondern haben System. Mechanismen patriarchaler Gewalt wirken sich jeden Tag auf unterschiedliche Art und Weise auf unser Leben als weiblich gelesene Personen aus. Diese in ihrer politischen Bedeutung zu fassen und aus dem vermeintlich Privaten zu holen, ist ein zentrales Anliegen unseres feministischen Kampfes.
Weil wir keinen Femizid unbeantwortet lassen wollen, gehen wir seit Jänner 2022 jeden letzten Donnerstag im Monat auf die Straße. Das werden wir auch heuer tun. Die nächste Demonstration findet diesen Donnerstag (26.1.) um 17:30 Uhr am Griesplatz statt.
Schließt euch uns an! Gemeinsam wollen wir um die Getötet trauern, unsere Wut sichtbar machen und die notwendigen Änderungen einfordern, um weitere Femizide zu verhindern. Bringt eure Ideen, Forderungen und euren Ärger mit.
Wir sehen uns auf der Straße!