Antikapitalistische Walpurgisnacht: 30. April 2025, 19:00, Karmeliterplatz Graz

Die Walpurgisnacht gilt traditionell als die Nacht, in der Hexenumtriebe stattfinden. Die Vorstellung, dass sich Frauen zum Tanz mit dem Teufel treffen, ist beeinflusst von den Beschreibungen des Hexensabbat in der Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts. Die Walpurgisnacht selbst geht zurück auf die heilige Walpurga, die im Mittelalter am 1. Mai heiliggesprochen wurde und in der Vorbereitung auf die Feierlichkeiten wurden in der Nacht davor z.B. Glocken geläutet, um Hexen abzuwehren und zu vertreiben.

Aus feministischer Perspektive ist die Verbindung von Kapitalismus und Hexenverfolgungen relevant. Im Zuge der Entstehung des Kapitalismus wurden gemeinschaftliche Lebensweisen zunehmend zerstört. Frauen die z.B. in der Selbstversorgung, in der Heilkunde oder Kräuterkunde in ihren Communities tätig waren, wurden der Hexerei bezichtigt, um die als Produzentinnen zu entmündigen. Die vergeschlechtliche Arbeitsteilung im Kapitalismus sieht nämlich vor, dass Männer in der Produktion tätig sind, also in der bezahlten Arbeit, während Frauen in der Reproduktion tätig sind, also in der unbezahlten und unsichtbar gemachten Arbeit. Es gab viel Widerstand seitens der Frauen und insbesondere politisch aktive Frauen fielen den Hexenverbrennungen zum Opfer. Die Hexenverfolgungen werden aus feministischer und antikapitalistischer Perspektive als Durchsetzungsversuch der kapitalistischen Lebens- und Arbeitsweise mitsamt der darin enthaltenen Geschlechterungleichheit gesehen. Durch die Kontrolle ihrer Arbeit, ihrer Selbstbestimmung und ihrer Körper sollte zudem eine Disziplinierung der Arbeiter*innenklasse gesamt stattfinden.

Auch in Graz und Umgebung fanden Hexenverfolgungen statt. Heute gibt es noch Hexenverfolgungen in Teilen der Welt wie z.B. Gebiete in Afrika oder Asien, wo vor allem armutsbetroffene Frauen, ältere Frauen, Witwen oder Frauen aus marginalisierten Gruppen davon betroffen sind.

In der Walpurgisnacht vereinen sich somit der Kampf gegen patriarchale Gewalt und Femizide und der Kampf gegen die kapitalistische Arbeits- und Lebensweise.

Wir möchten uns am 30. April 2025 um 19 Uhr am Karmeliterplatz Graz treffen (all genders welcome) um den Frauen zu gedenken, die bei den Hexenverfolgungen in Graz und Umgebung getötet wurden. Darüber hinaus möchten wir öffentlichen Platz einnehmen, den Karmeliterplatz verzaubern und eine witchy Atmosphäre schaffen, um auf die Verbindung von Kapitalismus und Geschlechterungerechtigkeit aufmerksam zu machen.

Raus zur Demo gegen Gewalt an Frauen/FLINTA* am 23.11.2024!

Am 23. November gehen wir wie jedes Jahr wieder lautstark gegen Gewalt an Frauen/FLINTA* auf die Straße. Unser Motto: “Unser Feminismus bleibt antirassistisch.” Um 15:00 Uhr beginnt am Lendplatz das Rahmenprogramm mit Reden und Statements zum 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen, Mädchen und genderqueeren Personen). Von dort marschieren wir zum Freiheitsplatz, wo die Demonstration mit einem gemeinsamen Andenken an die zahlreichen Opfer patriarchaler Gewalt und Gesangseinlagen vom Grazer Regenbogenchor und Renate von Mutausbruch enden wird. Wie jedes Jahr ist es uns auch heuer besonders wichtig, den internationalen Charakter des Aktionstages hervorzuheben. Flaggen und Fahnen sind erlaubt, wir bitten aber um Verhältnismäßigkeit.

Wir sehen uns auf der Straße!

Nächstes offenes Plenum am 18.1.2024

Wir starten das neue Jahr mit einem offenem Plenum am 18.1.2024.

Wir treffen uns von 18-20 Uhr in der Idlhofgasse 53 (Galerie Roter Keil). Danach wird unsere Genossin Ren Aldridge ihre neue Ausstellung eröffnen (Details folgen).

Schau unbedingt vorbei, wenn du uns und unsere Arbeit näher kennenlernen willst und dich selbst gerne feministisch engagieren möchtest. Unsere Gruppe steht allen Frauen, Lesben, Inter-, Nicht-binären-, Trans- und Agenden-Personen offen.

Unser Manifest bietet dir auch einen ersten Überblick über unsere feministischen und aktivistischen Grundsätze.

Wir freuen uns auf dich und deine Genoss:innen!!!

Workshop #1 am 25.11.2023

CN: Sexuelle Belästigung und Gewalt

Diesen Samstag findet im Anschluss an unsere Großdemonstration eine Workshop-Reihe rund um kreative Widerstandspraktiken gegen patriarchale und sexuelle Gewalt statt. Wir möchten ab heute jeden Tag einen unserer vier Workshops vorstellen.

Den Anfang macht die Schreibwerkstatt für FINTA*-Personen: Manifeste zur Verarbeitung von Gewalterfahrungen auf der Straße.

Konzipiert und geleitet wird der Workshop von Val Meneau, PhD (they/them)

Wenn ihr bereits wisst, dass ihr teilnehmen wollt und eine Gebärdensprachdolmetschung benötigt, schreibt uns bitte direkt an!

25.11.: Demoroute und Gebärdensprachdolmetschung

In ein paar Tagen gehen wir in großer Zahl auf die Straße, um gegen alle Formen von Gewalt gegen Frauen, Mädchen und geschlechtlich nicht konforme Menschen zu protestieren. Wir freuen uns auf jede einzelne Person, die mit uns wütend sein möchte.

In diesem Beitrag findet ihr die genauen Informationen zur Demoroute, die barrierefrei zugänglich ist.

Während der Demonstration, also von 14 Uhr bis 17 Uhr, wird auch eine Gebärdensprachdolmetschung angeboten.

Route des Demozuges (Uhrzeiten sind nur eine ungefähre Richtlinie)

14.00 Uhr Lendplatz (Dreifaltigkeitssäule) – Treffpunkt, Ankommen, erste Redebeiträge

14.40 Uhr Demozug entlang Mariahilferstraße und Ökonomiegasse

14.45 Uhr Demozug biegt rechts auf Lendkai ab

14.50 Uhr Demozug biegt vom Lendkai links auf die Hauptbrücke ab

15.00 Uhr Demozug geht entlang der Murgasse in Richtung Hauptplatz

15.05 Uhr Demozug biegt am Hauptplatz von der Murgasse in die Herrengasse ab

15.25 Uhr Demozug biegt am Eisernen Tor von der Herrengasse links Richtung Opernring ab

15.40 Uhr Demozug entlang Burgring bis zum Opernring

15.50 Uhr Demozug entlang Burgring, dann links in Erzherzog-Johann-Allee

16.00 Uhr Demozug endet in der Erzherzog-Johann-Allee, Schlusskundgebung

Wir sehen uns auf der Straße!

+++Orange Day – Tag gegen Gewalt an Frauen, Mädchen und genderqueeren Personen+++

Anlässlich des 25. November, dem Internationalen Tag gegen genderbasierte Gewalt an Frauen, Mädchen und genderqueeren Personen, organisiert F*Streik Graz eine Demonstration, verschiedene Workshops und eine Party.

Gewalt gegen Frauen, Inter, Nicht-Binäre-, Trans- und Agender-Personen beginnt bereits bei sexistischen Witzen oder obszönen Gesten. An der Spitze dieser Gewalt stehen Femizide – die Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts und seiner gesellschaftlichen Bedeutung. Laut den Statistiken der Autonomen Frauenhäuser wurden im heurigen Jahr bereits 25 Femizide begangen und mindestens 29 Mordversuche verübt. Eine Statistik für Gewaltverbrechen gegenüber genderqueeren Personen ist nach wie vor ausstehend, daran erinnert auch der bevorstehende Trans Day of Remembrance am 20. November. Es sind keine Einzelfälle, keine Tragödien und keine Beziehungsdramen, so wie es nach wie vor zu oft in den Medien dargestellt wird. Die Gewalt und die Morde haben System und sind fest verankert in unserer patriarchal-kapitalistischen Gesellschaft.

Aus diesem Grund wollen wir heuer nicht nur mit euch auf die Straße gehen, sondern uns auch in insgesamt vier Workshops kreativen Widerstandspraktiken gegen verschiedene Formen geschlechtsspezifischer Gewalt widmen. Die Workshops sollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie vielschichtig geschlechtsspezifische Gewalterfahrungen sein können. Gleichzeitig möchten wir den Fokus vor allem darauf legen, was jede*r einzelne von uns tun kann, um geschlechtsspezifische Gewalt zu verhindern oder zumindest in ihren Konsequenzen abzuschwächen.

Umrahmt wird der Tag mit einer Küche für Alle, die von der Solidaritätsinitiative für die Erdbebenopfer der Türkei ausgerichtet wird, und einem feministischen DJ-Set durch Lain Iwakura und Uzas.

Wir sehen uns auf der Straße!